Wer meine sozialen Kanäle verfolgt, der hat bestimmt schon Bilder vom nagelneuen DJI Phantom 4 entdeckt. Nachdem ich so extrem begeistert von der Phantom 3 Professional war, wollte ich mir die neue Version natürlich nicht entgehen lassen. Der Testbericht zur Phantom 4 wird zweiteilig, hier also mal ein erster Eindruck, ein paar zu klärende Fragen vor Besitzer von Vorgänger-Phantoms und natürlich Bilder um euch zu zeigen wie das Modell im Detail aussieht.
Neuerungen des Phantom 4 im Überblick
Bevor ich hier mit dem Test einsteige, zuerst noch einmal die Neuerungen und Features des Phantom 4 im Überblick. Vor allem auch im Vergleich zum Vorgänger.
- neues Design / verbesserte Aerodynamik
- hochwertigeres Glossy-Gehäuse / Materialien teils aus Magnesium
- Quick Release-Propeller (Push & Release Props)
- längere Flugzeit trotz höherem Gewicht (28 Minuten)
- neuer Akku mit einer Kapazität von 5.350 mAh
- Maximalgeschwindigkeit von bis zu 72 km/h im Sport mode
- integriertes Anti-Kollisionssystem (Obstacle Avoidance)
- verbessertes Vision Positioning System (bis zu zehn Meter)
- Flugreichweite bis zu fünf Kilometer
- Visual Tracking (Active Track), Sense and Avoid, TapFly
- integrierte 4K-Kamera / integriertes Gimbal-System in Unibody-Bauweise (3-Achsen)
- 120 Frames per Second bei 1080p
Phantom 4 Verpackung
Gleich eines der genialsten Features von DJI zum Phantom 4 gleich zu Beginn. Man hat die Verpackung so designt, dass der Kartoninhalt aus PPE (wenn ich das richtig sehe) gleich als Transportkoffer dient. Tolle Überlegung, so wird der Phantom 4 bei der Auslieferung geschützt und kann danach so transportiert werden. Der Koffer ist dabei ziemlich robust!
An der Oberseite des Koffers befindet sich ein Henkel um ihn zu tragen, davor ist ein metallener Verschluss angebracht, welcher den Koffer sicher verschlossen hält. Auf der gegenüberliegenden Seite ist ein einfaches Scharnier angebracht, dieses besteht aus einem flexiblen Kunststoff. Wie langlebig das ist wird sich zeigen, in meinen Augen sieht es nicht sonderlich stabil aus, lasse mich aber gerne eines besseren belehren!
Innerhalb des Koffers ist ausreichend Platz für den Phantom 4 selbst und Zubehöer. So ist Platz für Propeller, Fernbedienung und sogar zwei weitere Akkus vorhanden. Im Fach der Bedienungsanleitungen findet auch ein Tablet Platz, welches nicht allzu gross ist. Damit hat man alles Material dass man für Flüge braucht in einem Koffer dabei. Als erste Lösung finde ich das sehr praktisch, ich tendiere aber klar zum Kauf eines passenden Rucksacks für den Phantom 4.
Phantom 4 Lieferumfang
Also kommen wir nun zum Verpackungsinhalt des DJI Phantom 4. Ich habe meine Phantom 4 bei Premiair Media bestellt, die Jungs dort legen netterweise noch einen praktischen Strap bei!
- DJI Phantom 4 Quadrocopter (vormontiert, Ready to Fly) mit 4K-Kamera und 3-Achsen-Gimbal (Unibody-Design)
- Fernsteuerung / Fernbedienung inkl. Smart Device-Halterung
- Transport-Koffer inkl. Haltegriff und Drehverschluss
- 9450S Quick Release-Propeller („Push and Release“)
- Ersatzpropeller (2x linksdrehend, 2x rechtsdrehend)
- Fleece-Täschchen für Propeller-Transport
- Akku-Ladegerät und Ladegerät-Netzteil
- OTG-Kabel (USB „On-The-Go“)
- USB-auf-microUSB-Kabel
Welches Zubehör ist zum Phantom 4 kompatibel?
Eine Frage die derzeit wohl viele Besitzer von Vorgängermodellen wie dem Phantom 2 oder eben wie bei mir, dem Phantom 3 beschäftigt. Da die Phantom 4 aber von den äusseren Bemassungen, anderem Landegestell, anderer Gimbal und so weiter schon optisch vom 3er Modell zu unterscheiden ist, ist die einfache Annahme richtig, dass sie mit vielen Transportsystem nicht kompatibel ist. So geht auch mein 3er Hardshell-Rucksack von DJI nicht mehr. Schade, aber that’s life. Natürlich passt auch der alte Akku nicht mehr, daher hier eine Liste von überprüftem Zubehör welches mit dem neuen DJI Phantom 4 kompatibel ist.
Die Sonnenblenden von DJI für die Inspire 1 und Phantom Remotes funktioniert auch beim neuen Phantom 4 Modell. Das gilt für die Version für Tablets, wie auch für Smartphones. Die gibt es ab 24.90 CHF.
Wichtig für jedermann der gute Aufnahmen erzielen möchte, die Filter Packages von Polarpro sind auch mit der neuen Kamera kompatibel. Das dürfte etwas an Kosten sparen wenn man die Filter übernehmen kann. Das gilt für die drei Pakete, dem umfangreichen Filter 6-Pack, dem 3 Pack mit PL und zwei ND-Filtern, sowie dem 3er Set mit Blau- und Orange-Filter.
Von Rucksäcken habe ich bisher noch kein bestätigtes Modell das mit dem DJI Phantom 4 kompatibel ist. Dafür aber passt die neue Drohne hervorragend in den robusten Rollkoffer von HPRC für 319.- CHF – ist leider kein Schnäppchen aber ideal für ein raues Umfeld.
Neues Zubehör für den Phantom 4
Wiederum gibt es natürlich von DJI einen neuen Rucksack, passend zum Phantom 4. Praktischerweise hat hier DJI das Konzept geändert, die Innenseite ist mit flexiblem Material ausgestattet, so dient der Rucksack nun für alle Phantom Modelle, find ich einen fairen Schritt. Der Rucksack bietet Platz für eine Phantom Drohne, eine Fernbedienung, 3x Akkus, 12x Propeller, 1 Ladegerät und netterweise Platz für einen 15″ Notebook oder ein Tablet. Must Have in meinen Augen! Der DJI Phantom Series – Multifunctional Backpack kostet 229.- CHF.
Wie schon erwähnt, der Akku ist neu beim Phantom 4. Ein Akku mit 5’350mAh kostet 189.- CHF.
Der neue und schnelle Verschluss des Phantom 4 bedingt natürlich auch neue Propeller, keine alten bisherigen Props können daher am Phantom 4 genutzt werden. Ein 4er Set Propeller kostet 29.80 CHF.
DJI Phantom 4 vs. DJI Phantom 3
Um einige rein äusserliche Unterschiede festzuhalten, lasse ich hier einfach Bilder sprechen:
Inbetriebnahme
Für die Nutzung mit Android Tablets und Smartphones liegt bereits alles bei, bei iOS Geräten sollte man ein Lightning-Kabel selbst mitbringen um sich mit der Remote zu verbinden. Ich selbst nutze ein Samsung Galaxy Tab S. Wichtig ist, dass ihr auf dem Tablet die neusten DJI Go App Version installiert habt. Da es für den Phantom 4 nach der Auslieferung bereits ein Firmware-Update gibt, empfehle ich euch dringend dieses zuerst zu installieren. Dazu muss das Tablet mittels des mitgelieferte OTG Kabels mit der Drohne verbunden werden, das Update wird direkt und nicht über die Remote aufgespielt. Die wird danach mit dem neuesten Update versehen und man ist ready to fly. Wichtig: Vor dem ersten Flug den Akku und die Fernbedienung ganz laden!
Wichtiger Hinweis: Es gibt Regeln!!!
Vor dem ersten Flug, besonders für Copter-Neulinge, bitte einmal den beigelegten Flyer mit den wichtigsten Flugregeln durchlesen. Dasselbe gilt natürlich auch für das Manual des Phantom 4. Ich habe hier im Blog auch schon über Flugregeln und Gesetze in der Schweiz berichtet, die Artikel könnten auch nicht schaden:
- Drohnen, Flugmodelle & FPV: Rechtliche Lage in der Schweiz
- Anpassung der Verordnung für Drohnen und Flugmodelle in der Schweiz
- Erfahrungen mit der neuen Gesetzgebung zu Modellflugdrohnen seit 1. August 2014
- Rechtliche Lage für Lily Camera, Hexo+ und andere autonome Drohnen in der Schweiz
- BAZL publiziert Flyer mit den einfachsten Regeln für Multicopter
Erster Flug
Ich empfehle vor jedem Flug den folgenden Ablauf: Zuerst einmal Fernbedienung einschalten und Akkustand überprüfen, Tablet/Smartphone anschliessen und checken dass auch dort genügen Power vorhanden ist. Als nächstes dann den Akku in die Phantom 4 stecken, Gimbal-Arretierung entfernen und Props montieren. Erst jetzt einschalten! Beim ersten Flug würde ich die Props erstmal noch weglassen und als erstes die Kompass Kalibrierung durchführen. Haben sich die Remote und der Phantom 4 per Funk gefunden, empfehle ich den genauen Akkustand zu prüfen, unter 50% fliege ich eigentlich nie los, ich gehe nur mit voll geladenen Akkus fliegen.
Sport-Modus und Anti Collision Avoidance
Bei meinen ersten Flüge habe ich nur mal etwas mit dem Phantom 4 gespielt, geschaut wie er reagiert und was ich an den Settings anpassen kann. Die besonderen Funktionen, sowie Bild- und Videoqualität möchte ich in einem weiteren Beitrag behandeln, zwei Punkte wollte ich aber sofort ausprobieren: Den Sportmodus und die Anti-Kollisionssensoren.
Der Sport-Modus wird durch den Kippschalter oben links an der Phantom 4 Fernbedienung aktiviert. Im Sport-Modus „S“ als auch „A“-Flugmodus (Atti-Modus) ist die höhere Geschwindigkeit in Höhe von 72 km/h freigeschaltet. Im Sport-Modus benutzt der Phantom 4 GPS und GLONASS und auch optische Positionsbestimmung für einen präzisen Flug. Im Atti Modus sind diese System ausgeschaltet. Im normalen „P“-Modus, der für tolle Luftaufnahmen ideal ist, ist die Geschwindigkeit im Vergleich zum Phantom 3 reduziert. Eine Tatsache die mir sofort aufgefallen ist, aber den Vorteil von ruhigen Aufnahmen hat. Der Sportmodus macht wirklich Fun um mal etwas schneller unterwegs zu sein, nichts das ich öfters nutzen werde, dafür habe ich noch meinen TBS Discovery Pro, der bringt auch mehr als 72km/h hin…
Ja die Anti-Kollisionssensoren haben mich bei der Präsentation das DJI Phantom 4 etwas stutzig gemacht. Wie gut kann so ein System funktionieren und kann ich mich voll darauf verlassen? In meinen Augen, sollte es eher eine Art VierAugen-Prinzip sein. Ich bin der Pilot, ich muss wissen was ich wann tue und sollte ich mich im schlimmsten Fall einmal irren, könnte die Anti Collision Avoidance von DJI noch eingreifen. Klingt vernünftiger als voll auf Hindernisse zuzufliegen.
Für erste Tests habe ich aber genau das getan, zumindest so ähnlich. Ich bin mit dem DJI Phantom 4 nahe an eine Hauswand geflogen, schon fängt es an zu piepsen und 3m davor ist dann Schluss mit Bewegungen in Front-Richtung – das wird unterbunden. Auch wenn ich mich vor die Drohne stelle, sie erkennt sofort ein Hinderniss und stoppt. Wirklich gut gemacht, auch den Härtetest mit einer Strassenlaterne und einem Fahnenmast, welche ja eher schmal sind hat die Phantom 4 mit Bravour bestanden. Mit dem Discovery hatte ich mal eine Telefonleitung (ja es gibt noch solche die sind zwischen Häusern gespannt) kollidiert, ob er sowas erkennen würde wage ich aber zu bezweifeln. Die Sensoren sind übrigens nur vorne und unten angebracht, seitlich und nach hinten hat es keine.
Fazit
Für ein umfängliches Fazit ist es natürlich noch zu früh, dazu gehört noch der zweite Teil des Testberichts mit Video- und Bildaufnahmen und dem Test von einigen Spezialfunktionen. Bisher aber bin ich überzeugt von dem was ich gesehen habe, die DJI Phantom 4 bietet genau was sie versprochen hat. Dann teste ich mal weiter und halte euch hier auf dem Laufenden. Wenn ihr etwas im Test lesen wollt, Hinweise oder Fragen habt, in den Kommentaren ist Platz dafür…
Den DJI Phantom 4 gibt es bei Premiair Media für 1599.- CHF zu kaufen. Mit dem Gutscheincode „technikblog“ habt ihr zusätzlich noch 30.- Rabatt.
Der Artikel Testbericht: DJI Phantom 4 – erster Eindruck erschien zuerst auf TechnikBlog. Du kannst den TechnikBlog auf verschiedene Arten abonnieren, viel Spass beim Lesen!